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Das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung DZM erprobte in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg eine neuartige musiktherapeutische Behandlungsmethode bei chronischem Tinnitus. Das Behandlungskonzept beinhaltet die Einbettung des Tinnitus in einen musikalisch steuerbaren Hörprozess. Darüber hinaus sollen die musikalischen Hörübungen die veränderten Gehirnregionen positiv beeinflussen und zu einer "Normalisierung" führen. Die Ergebnisse zeigen ermutigende Erfolge.
Neurowissenschaftliche Studie belegt die Wirkung von Musiktherapie bei Tinnitus
Die von der Klaus Tschira Stiftung finanzierte, interdisziplinäre zweijährige Studie hat den neurowissenschaftlichen Wirkungsnachweis von Musiktherapie bei chronischem Tinnitus erbracht. Die Forschergruppe aus verschiedenen deutschen Universitätskliniken und dem Zentrum für Musiktherapieforschung konnte erstmals durch bildgebende Verfahren die Wirkung des musiktherapeutischen Behandlungskonzepts bei Tinnitus auf neurowissenschaftlicher Ebene nachweisen. Dr. rer. med Christoph Krick und Prof. Dr. Hans Volker Bolay zeigten auf, dass die mikroanatomischen Veränderungen im Gehirn eindeutig mit der Linderung der klinischen Symptome in Zusammenhang stehen. Die Kernspinaufnahmen weisen darauf hin, dass durch die Musiktherapie jene Gehirnareale angesprochen werden, die in Verdacht stehen, die krankhafte Verstärkung der klinisch relevanten Symptome zu vermitteln. Der Sigrid und Viktor Dulger Preis wird alle zwei Jahre für herausragende und innovative Forschungsleistung im Gesundheitsbereich verliehen wobei ein besonderes Augenmerk auf praktische Anwendung gelegt wird.
Tinnitus Treatment with Customized Sounds
Jaime Pineda, Richard Moore, Erik Viirre, Departments of Cognitive Science, University of California, and School of Medicine, La Jolla, USARecent studies have indicated that the pathophysiological basis for tinnitus may be abnormal activity in the auditory areas of the brain rather than aberrant activity in the periphery. Tinnitus-related activity leads to changes in tonotopic representation in auditory cortex. However, such reorganization can be reversed through training-induced changes in the response pattern of cortical neurons. We address this problem by using customized sounds that reproduce the subjective experience to reduce overactive auditory circuits. The results of two preliminary studies indicate that customized sound therapy (CST*) aimed at this central dysfunction reduces tinnitus quickly and safely. Participants described immediate relief, showed changes on the Tinnitus Handicap Questionnaire, and reported changes in hearing threshold within 3 weeks. We also saw changes in the intensity dependence of the auditory N100 in tinnitus patients, supporting the idea that tinnitus reflects a reorganization of tonotopic maps in the auditory cortex. The main correlate of this reorganization was the enhanced contrast between responses to the perceived tinnitus pitch and tones approximately one octave lower. After 3 weeks of CST, the intensity dependence to the tinnitus pitch decreased, making these responses more similar to those from normal subjects responding to tones in the same frequency.